Engpässe beim Kompost auf dem Recyclinghof Bad Schwartau

Wir freuen uns über die positive Resonanz auf unsere Aktion „Kostenfreier Kompost für Nutzerinnen und Nutzer einer Biotonne in Ostholstein“. Aufgrund des großen Interesses kann es zu Engpässen bei der Verfügbarkeit des Komposts kommen. Auf dem Recyclinghof in Bad Schwartau können Sie aktuell bis voraussichtlich Anfang der kommenden Woche KEINEN Kompost erhalten. Wir bitten um Ihr Verständnis und hoffen, Sie zu einem späteren Zeitpunkt begrüßen zu dürfen.

Die Aktion läuft noch bis zum 04.05.2024. Die Abgabe des Komposts erfolgt in haushaltsüblichen Mengen. Pro Haushalt werden maximal 1 Kubikmeter ausgegeben.

Sichere Ver- und Entsorgung trotz Energiekrise

von Jasmin Brunner

Hohe Investitionen in Infrastruktur und Klimaschutz

Verbandsversammlung beschließt Wirtschaftsplan

Die Verbandsversammlung des Zweckverbands Ostholstein (ZVO) hat in ihrer heutigen Sitzung in Ratekau den Wirtschaftsplan für das Jahr 2023 beschlossen. Damit ist der ZVO in der Lage, weiterhin hohe Investitionen in die Infrastruktur der Region umzusetzen und auf dem Weg zur Klimaneutralität voranzugehen.

Der Krieg in der Ukraine hat große Auswirkungen auf die Wirtschaft – insbesondere die Energiewirtschaft – doch auch die anderen Bereiche der Ver- und Entsorgung sind von den Auswirkungen dieser Situation betroffen und müssen sich nie gekannten Herausforderungen stellen.

Der ZVO visiert trotz der geplanten Anlaufverluste aus den hohen Investitionen für den Glasfaserausbau in 29 Gemeinden mit -0,3 Mio. € ein fast ausgeglichenes Ergebnis an.

Für eine sichere Ver- und Entsorgung – Investitionen des ZVO

Die Investitionstätigkeit des ZVO wird auch im Jahr 2023 fortgesetzt: Insgesamt 55 Mio. € sollen in den Geschäftsbereichen Entwässerung, Abfallwirtschaft und Breitband sowie für den Ausbau der IT-Infrastruktur investiert werden. Hinzu kommen noch 16 Mio. € für die ZVO Energie GmbH in den Bereichen Gas, Wasser und Wärmeversorgung.

In der Entwässerung sind für 2023 rund 20 Mio. € an Investitionen geplant. Für die Abwasserreinigung und Erhaltung der Kläranlagen werden rund 3,1 Mio. € veranschlagt und rund 1,5 Mio. € für die Photovoltaik-Anlagen für die Eigenstromversorgung. Für die Erneuerung der Kanäle und Druckrohrleitungen fallen rund 12,0 Mio. € an, für die Erneuerung von Pumpwerken rund 3,1 Mio. € und für die Anlagen im Bereich der Niederschlagswasserbeseitigung 1,8 Mio. €.

Im Jahr 2023 werden folgende größere Investitionen in der Abfallwirtschaft getätigt: Für rund 1,3 Mio. € wird ein neuer Sanitärtrakt fertiggestellt, rund 1 Mio. € werden in das MHKW und rund 1 Mio. € in die PPK-Sortierung investiert. Für rund 2 Mio. € werden neue Abfallsammelfahrzeuge beschafft.

Im Herbst 2023 wird mit der Lieferung von drei bereits bestellten Wasserstoffabfallsammelfahrzeugen gerechnet. Ebenfalls geplant ist der Bau einer Betriebswasserstofftankstelle auf dem Betriebshof der Abfallwirtschaft.

Auch die ZVO Energie GmbH wird 2023 investieren: Die geplanten 16 Mio. € fließen vor allem in die Gasversorgung (ca. 4,1 Mio. €), in die Wasserversorgung (8,7 Mio. €) und die Errichtung von Anlagen für die Erzeugung erneuerbarer Energien und Wärme (2,1 Mio. €). Thematische Schwerpunkte sind dabei unter anderem die DB-Hinterlandanbindung zur festen Fehmarnbeltquerung und der Neubau des Wasserwerks in Timmendorfer Strand.

Umsetzung des Klimaschutzkonzepts

Die ZVO-Verbandsversammlung beschloss vor einem Jahr, bis Ende 2032 klimaneutral zu werden. Die Treibhausgasbilanz 2021 zeigte bereits auf, dass die Umsetzung erster Maßnahmen des Klimaschutzkonzeptes erfolgreich war und die CO²-Emissionen um 16% auf 22.000 Tonnen reduziert werden konnten. Der Hauptanteil lag hierbei bei der kompletten Umstellung des eingekauften Stroms auf CO²-neutralen Ökostrom. Aber auch der Energieverbrauch konnte reduziert werden.

Aktuell liegt der Anteil der durch den ZVO erzeugten erneuerbaren Energien bei etwa 22 % von insgesamt rund 14.000 MWh. Dieser Anteil soll in der Folgezeit steigen und ist angesichts der Strompreisentwicklung bereits innerhalb kurzer Zeit wirtschaftlich.

Gebühren

Die stark gestiegenen Energiepreise beeinflussen Gesamtkosten, die in die Gebührenkalkulation einfließen.

In der Entwässerung wurde im Herbst 2021 von der Verbandsversammlung für 2022 und 2023 eine zweijährige Gebührenkalkulation beschlossen. Die Annahmen, die seinerzeit für 2023 getroffen worden sind, gelten heute nicht mehr. Dies gilt insbesondere für die Energiekosten, aber auch für Chemikalien, Materialien, Fremdleistungen und die Personalkosten. Eine Fortsetzung der bisherigen Kalkulation würde für 2023 zu einer Unterdeckung von rund 6 Mio. € im Gebührenhaushalt führen. Eine Anpassung der Gebühren für 2023 ist daher für unsere Kund:innen schmerzhaft, aber leider unvermeidlich.

Die Leistungsgebühr für einen Kubikmeter Schmutzwasser steigt von 2,99 € auf 3,72 €, die jährlichen Grundgebühren steigen um rund 5 Prozent. Für einen Haushalt mit einem Schmutzwasserverbrauch von 120 m³ im Jahr entstehen dadurch monatliche Mehrkosten von 7,80 €. Die Leistungsgebühr für Niederschlagswasser steigt von 0,40 € auf 0,50 €. Hier bleibt die Grundgebühr gleich.

Auch für die Abfallwirtschaft wurde eine zweijährige Gebührenkalkulation für 2022-2023 beschlossen. Hier wirken ebenfalls Steigerungen der Kosten für Energie, Chemikalien, Materialien und Diesel in der Abfallsammlung stark auf die Kalkulation. Allerdings wurden bis zum Sommer gute Erlöse aus der Altpapiervermarktung erzielt. Ein wesentlicher positiver Effekt besteht hier aus dem Verkauf des im Müllheizkraftwerk erzeugten Stroms. Entsprechend können die Gebühren in der Abfallwirtschaft für 2023 trotz der Kostensteigerungen konstant gehalten werden. Auf eine Gebührenanpassung wurde daher verzichtet.

Auswirkungen können sich aus den aktuellen Gesetzentwürfen zu Energiepreisbremsen und der sogenannten Erlösabschöpfung bei der Energieerzeugung ergeben. Hier müssen die finalen gesetzlichen Regelungen abgewartet werden. Sollten die Energiepreisbremsen zu einer anteiligen Entlastung des ZVO führen, können die Kund:innen sicher sein, dass diese im Rahmen der nächsten Gebührenkalkulation wieder zurückgegeben werden.

Wir fahren vor – Verschiebung Abfallsammlung zu Ostern

In 2023 werden die Abfuhrtage in der Abfallsammlung am Osterwochenende erstmalig verschoben. Die Herausforderung: In diesem Fall wird nicht nach- sondern vorgefahren. Die normalerweise montags stattfindenden Sammlungen würden dann auf den Samstag vor Ostern fallen, die normalerweise Dienstag stattfindenden Sammlungen montags usw. Der Karfreitag wird am Gründonnerstag abgefahren. Grund dafür ist, dass den Mitarbeiter:innen in der Abfallsammlung mit dem stets notwendigen Nachholen der Feiertage einmal die Möglichkeit zu einem langen Osterwochenende mit den Familien gegeben werden soll. Informationen und Erinnerungen sind hier kurz vor Ostern geplant.

Breitband

Der Ausbau Breitband zeigt Erfolge: In allen 29 Mitgliedsgemeinden finden Bauarbeiten statt. In zehn Kommunen werden die Glasfaserkabel montiert. Bereits über 4.300 Anschlüsse sind aktiv. Es wurden im Tiefbau (Leerrohrebene) 566 km verlegt, 83 km waren Mitverlegungen. Es wurden 1.121 km LWL-Kabel verlegt. Von den insgesamt 7 aufgestellten PoPs (Technikzentralen) sind drei aktiv.

Die Investitionen, die der ZVO für den Auf- und Ausbau aufbringt, liegen bei knapp 110 Mio. Hiervon fördert der Bund 45 Mio. €. Der endgültige Zuwendungsbescheid über einen Förderbetrag von 45 Mio. € erreichte den ZVO Anfang Dezember 2022. Zu dieser Fördersumme kommt eine weitere Förderung des Landes Schleswig-Holstein in Höhe von rund 9 Mio. €.

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