Engpässe beim Kompost auf den Recyclinghöfen in Neuratjensdorf und Neustadt

Wir freuen uns über die positive Resonanz auf unsere Aktion „Kostenfreier Kompost für Nutzerinnen und Nutzer einer Biotonne in Ostholstein“. Aufgrund des großen Interesses kann es zu Engpässen bei der Verfügbarkeit des Komposts kommen. Auf den Recyclinghöfen in Neuratjensdorf und Neustadt können Sie aktuell bis voraussichtlich Ende der kommenden Woche KEINEN Kompost erhalten. Wir bitten um Ihr Verständnis und hoffen, Sie zu einem späteren Zeitpunkt begrüßen zu dürfen.

Die Aktion läuft noch bis zum 04.05.2024. Die Abgabe des Komposts erfolgt in haushaltsüblichen Mengen. Pro Haushalt werden maximal 1 Kubikmeter ausgegeben.

Erdgasflamme Herd

Energienewsletter

von Jasmin Brunner

Wie sieht die Gasversorgung aktuell aus?

Quelle: https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/ElektrizitaetundGas/Versorgungssicherheit/aktuelle_gasversorgung/_downloads/06_Juni_22/220627_gaslage.pdf?__blob=publicationFile&v=2 (Stand 27.6.2022)

  • Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat die Alarmstufe nach Notfallplan Gas ausgerufen. Die Bundesnetzagentur beobachtet die Lage sehr genau und steht in ständigem Kontakt zu den Unternehmen der Gaswirtschaft.  
  • Die Lage ist angespannt und eine Verschlechterung der Situation kann nicht ausgeschlossen werden. Die Gasversorgung in Deutschland ist im Moment aber stabil. Die Versorgungssicherheit in Deutschland ist derzeit weiter gewährleistet.
  • Die Gasflüsse aus der Nord Stream 1 liegen derzeit bei etwa 40 % der Maximalleistung. Sollten die russischen Gaslieferungen über Nord Stream 1 weiterhin auf diesem niedrigen Niveau verharren, ist ein Speicherstand von 90 % bis November kaum mehr ohne zusätzliche Maßnahmen erreichbar.
  • Die von den ausbleibenden Lieferungen betroffenen Unternehmen können diese Mengen zurzeit zu deutlich höheren Preisen anderweitig am Markt beschaffen.
  • Die Großhandelspreise sind in Folge der Lieferreduzierung spürbar gestiegen und haben sich zuletzt auf höherem Niveau eingependelt.
  • Derzeit wird im Saldo weiterhin Gas eingespeichert. Die aktuellen Füllstände der Speicher in Deutschland liegen bei 59,93 %. Der Füllstand des Speichers Rehden beträgt 16,19 %.
  • Unternehmen und private Verbraucher müssen sich auf deutlich steigende Gaspreise einstellen. Die Bundesnetzagentur unterstützt ausdrücklich die Aufforderung, so viel Gas wie möglich einzusparen.

Gasmangellage: FAQ

Die Jahre 2023 und 2024 werden entscheidend. Die Preise bei den Großhändlern haben sich vervielfacht, Gas ist ein knappes Gut. Was bedeutet das für Verbraucher*innen?

Die Liefermenge aus Russland wurde gedrosselt, das verschärfte die Gaskrise. Daher rief Robert Habeck (Wirtschaftsminister) folgerichtig am 21.6.2022 die zweite Stufe (Alarmstufe) des entsprechenden Notfallplans aus. Wir erklären, was das für die Region bedeutet oder bedeuten kann.    

Was bedeutet die neue Alarmstufe für die Menschen und die Firmen in Ostholstein?

Die ausgerufene Alarmstufe hat derzeit noch keine Auswirkungen für Endkund*innen. Wir als Energieversorger haben die Aufgabe, Kund*Innen mit Gas zu versorgen. In der Alarmstufe sind Zwangsabschaltungen von Kund*innen noch nicht vorgesehen, wir erhalten die Versorgung aufrecht. Durch die Knappheit des Gases steigen die Preise natürlich weiter – unser oberstes gemeinsames Ziel sollte es daher sein, Energie zu sparen.

Das Gas wird zunehmend knapp. Müssen Unternehmen mit Abschaltungen rechnen?

Die Versorgungssicherheit ist bis auf weiteres noch gewährleistet. Bei einer weiteren Verschärfung der Lage müssen größere Unternehmen jedoch durchaus mit einer reduzierten Belieferung bis hin zur Abschaltung rechnen.

Kann die Lage noch schlimmer werden? Kann es sein, dass Russland die Gaslieferungen komplett einstellt?

Es liegt im Bereich des Möglichen und wir bereiten uns in der Tat darauf vor, dass der Gasfluss aus Russland ganz versiegt. Die Bundesregierung, die Bundesnetzagentur, aber auch viele Versorger bereiten sich darauf vor und spielen dementsprechende Szenarien durch. Bereits der nächste Winter kann zu ersten Versorgungsengpässen führen, insbesondere, wenn es sich um einen harten Winter handelt. Die sogenannten geschützten Verbraucher*innen, also Haushaltskunden sowie kleine und mittlere Unternehmen, grundlegende soziale Dienste und Fernwärmeanlagen für vorgenannte Kund*innen, müssen erst mit Versorgungseinschränkungen rechnen, wenn gar nichts mehr geht. Zunächst trifft es die Gaskraftwerke und die Industrie – diese werden zuerst von der Gasversorgung abgeschnitten.

Ist es sinnvoll, die Wirtschaft am Laufen zu halten und zuerst zu bedienen?

Diese Diskussion wurde geführt. Die Bundesnetzagentur hat sich klar dagegen positioniert. Das heißt, die geschützten Kund*innen bleiben geschützt, die privaten Haushalte bekommen Gas, solange noch welches da ist. Gas wird auch nie komplett ausgehen. Norwegen kommt seinen Lieferverpflichtungen nach und liefert große Mengen. Auch die Mengen gelieferten Flüssigerdgases steigen (LNG). Engpässe im nächsten Winter können jedoch eintreten.

Noch spüren die Ostholsteiner*innen die Preise nicht in ihrer ganzen Härte

Wir kaufen das Gas z. T. ein oder zwei Jahre vor dem Zeitpunkt ein, an dem wir es an die Kunden liefern, und da schon zu festen Preisen. Das Gas, das wir jetzt liefern, haben wir also 2020/2021 eingekauft. Daran orientiert sich der Kundenpreis heute noch. Deshalb ist dieser seit August 2021 um knapp 35 Prozent gestiegen, während im Großhandel die Preise in der gleichen Zeit um 500 Prozent explodiert sind.

Aufgrund der sehr hohen Beschaffungspreise werden wir die Gaspreise zum Oktober 2022 noch einmal in einem Bereich von 60 - 100 Prozent erhöhen müssen. Je nach Entwicklung kann es auch mehr sein.

Manche Mitbewerber haben schon kräftig erhöht.

Es gibt auch Versorger, die sehr kurzfristig Gas einkaufen. Das sind die diejenigen, die die Preise im letzten Jahr schon um 100 Prozent erhöht haben.

Bedeutet ein Preisanstieg um 500 Prozent im Großhandel, dass die Ostholsteiner*innen irgendwann auch fünfmal mehr zahlen müssen als bisher?

Die 500 Prozent beziehen sich nur auf den Erdgasanteil im Preis. Der setzt sich aber auch noch aus anderen Anteilen zusammen. Vor allem die Netzentgelte sind, neben anderen Preisbestandteilen, ein wichtiger Faktor. 500 Prozent kommen hoffentlich nie bei Endkund*innen an. Es sei denn, die Preise explodieren total, dann wird aber wahrscheinlich die Bundesregierung eingreifen.

Ich höre des Öfteren von einem gewissen “EnSiG § 24” – was bedeutet das?

Es gibt eine neue Klausel im Energiesicherungsgesetz (EnSiG), mit der der Bund in die Preisbindung eingreifen könnte. Diese wird im neu geschaffenen § 24 des EnSiG beschrieben. Dann dürften die Versorger die aktuell gestiegenen Preise direkt an die Kund*innen weiterreichen, auch wenn es einen bestehenden Vertrag mit niedrigeren Preisen gibt. Das sollte den Anreiz fürs Energiesparen erhöhen, der bisher teilweise noch fehlt.
Die Bundesregierung arbeitet zur Zeit an einer Alternative. Diese sieht vor, die gestiegenen Kosten bei den Importeuren über eine Umlage auf alle Netzbetreiber umzulegen.

Warum soll ich Energie sparen? Ich kann doch gar nicht viel bewirken?

Wir sprechen jetzt für den ZVO: Die Mengen des eingekauften Gases sind endlich und es ist fraglich, ob und zu welchen Preisen neue Gaseinkäufe möglich sind. Wir sprechen daher über eine Verwaltung des Mangels. Daher sind alle gefragt, jede*r kann einen Beitrag leisten. Und aus vielen kleinen Summen und Sümmchen kommt, zusammengerechnet, eine doch ansehnliche Summe an Gaseinsparung heraus.

Einfaches Beispiel: Wenn ich die Raumtemperatur um ein Grad niedriger stelle, spare ich bereits 6 % Gas. Wir werden in der folgenden Zeit Tipps sammeln und Ihnen zur Verfügung stellen.

Ich möchte unterstützen und Energie sparen. Wie setze ich das am besten um?

Energie wird in den kommenden Monaten ein sehr knappes Gut werden. Und wie bei allen knappen Gütern gilt es, damit sehr sorgsam und sparsam umzugehen. Natürlich wird der Hauptteil des Gases in der Industrie benötigt. Auch die Unternehmen versuchen zunehmend, auch aus Kostengründen, Gas zu sparen und energieeffizienter zu werden. Doch auch Haushalte können das entscheidende Zünglein an der Waage sein. Es gibt etliche Tipps auf der Seite der Bundesregierung: https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/klimaschutz/energie-sparen/energiespartipps-im-alltag-2041874

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